Je mehr ETFs man hat umso besser ist die Diversifikation! Oder ist ein global gestreuter ETF ausreichend?

In erster Linie muss unterschieden werden, welche Strategie man selbst verfolgt. Denn je nach Strategie machen mehr oder weniger ETFs Sinn.
Möchte man zum Beispiel nur den Weltmarkt abbilden und wenig Arbeit beim Investieren haben, kann man sicherlich ohne schlechtes Gewissen einen ETF nutzen. Dieser sollte qualitativ hochwertig ausgewählt sein. (Fondsvolumen, Kosten, Replikation …) Bei hohen Summen der Investition kann man zur Sicherheit auch auf zwei unterschiedliche Anbieter ausweichen. Beispielsweise kann ich meinen Vanguard FTSE All World durch einen MSCI ACWI ETF ergänzen oder auch einen von iShares und einen von Xtrackers nutzen. Ob das jemals relevant wird, kann man nicht genau sagen, wahrscheinlich ist es jedoch nicht. Dennoch kann es sinnvoll sein. Allerdings gilt auch hier, wie bereits beim Depotanbieter, dass das Vermögen als Sondervermögen verwarnt werden muss. Somit im Normallfall geschützt ist. (Mehr zum Thema Sondervermögen findest du hier)
Möchte man jedoch etwas feiner bei der Aufteilung der verschiedenen Asset-Klassen vorgehen so machen sicherlich auch mehr ETFs Sinn. Zum Beispiel findet man in den meisten Welt-ETFs eine Aufteilung zwischen Industrie- und Schwellenländern von 90%/10% bis hin zu 70%/30%. Wer hingegen den Schwellenländern mehr zutraut und gerne eine 50%/50% Aufteilung vornehmen möchte kann dies ggf. besser über zwei ETFs machen. Vorsicht, wenn es um das Thema Rebalancing geht. Denn je mehr ETFs man hat umso mehr Arbeit hat man dabei.
Bei einer Core-Satellite-Strategie kann man auch sehr gut mehrere ETFs nutzen. Hier gewichtet man bewusst Bereiche über, da man sich dort eine bestimmte Mehrrendite erhofft.
Was man auch unbedingt beachten sollte ist, dass zu viele ETFs auch zu ungewollten Überschneidungen führen können. Habe ich eine Aktie wie Apple bereits im Vanguard FTSE All World und kaufe mir dann noch einen NASDAQ 100 ETF so habe ich die Aktie in beiden ETFs und damit auch automatisch doppelt respektive höher gewichtet.
Natürlich kosten die ETFs auch alle unterschiedlich viel im Unterhalt. Habe ich viele verschiedene ETFs die zum Teil auch spezielle kleine Sektoren abdecken können diese sehr teuer sein.
Fazit
Man kann auf jeden Fall nicht pauschal sagen, wie viele ETFs sinnvoll sind. Was man aber sagen kann ist, dass es ab einem bestimmten Punkt keinen Sinn mehr macht. Behandele ich ETFs wie Einzelaktien dann habe ich viel zu viele Überschneidungen, die mir selbst nichts bringen, sollte ich diese nicht bewusst wollen. Um möglichst breit diversifiziert zu sein reicht auch ein ETF aus, sofern dieser global gestreut ist. Ein MSCI ACWI hat dabei zum Beispiel über 2000 verschiedene Positionen enthalten. Ein Vanguard FTSE All World über 4000 unterschiedliche Werte.
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